Wenn Sie nach jemandem suchen würden, der mehr über Füße weiß als Herr MUDr. Miroslav Havrda, würden Sie wahrscheinlich vergeblich suchen. Der ursprünglich studierte Neurologe ist der Vater der tschechischen Podiatrie. Er hat sich als überhaupt erster in der Tschechischen Republik mit ihr beschäftigt. Im Zusammenhang mit dem sich nähernden 11. Jahrgang des MEDsport Symposiums, das sich traditionell der Diagnostik und Heilung von Füßen widmet und dessen stolzer Partner wir sind, haben wir uns dazu entschieden Herrn MUDr. Miroslav Havrda einige Fragen zu stellen. Wir haben ihn nach seiner Karriere, zum Symposium befragt und auch über Fußausrichtungssocken haben wir gesprochen.
Kurz über MUDr. Miroslav Havrda
Neben dem oben erwähnten hält er auch Vorträge und veröffentlicht Fachartikel über Füße in der Heimat und auch im Ausland. Er arbeitet mit führenden Spezialisten aus der ganzen Welt zusammen. Seit vielen Jahren importiert er einzigartige thermoplastische Einlagen der Marke Innensohlen aus Neuseeland und die Firma MEDsport vertritt die deutsche Firma Schein Orthopädieservice in der Tschechischen Republik und in der Slowakei. Dieses Jahr findet bereits der 11. Jahrgang des MEDsport Symposiums statt, das sich mit der Problematik der Füße befasst.
Können Sie die Füße nach so einer umfangreichen podiatrischen Karriere noch mit etwas überraschen?
Die Füße sicherlich nicht, aber die Reaktion eines Patienten auf eine standardmäßige Behandlung. Was einem sehr helfen kann, kann einem anderen schaden. Bei jemandem verschwinden die Beschwerden nach einer Spritze, bei einem anderen nicht. Bei einem verschwinden die Schmerzen nach einer Stoßwellentherapie, beim anderen werden sie stärker. Ich sage immer, dass die Behandlung sehr individuell ist und jeder Mensch anders darauf reagiert. Darin ist die Medizin spezifisch und sie unterscheidet sich zum Beispiel von der Arbeit eines Mechanikers in einer Autowerkstatt.
Was ist der Unterschied zwischen der Podiatrie im Jahr 1994, als Sie begonnen haben sich mit ihr zu befassen und der Podiatrie im Jahr 2022?
Ähnlich wie auch in anderen Bereichen der Medizin haben sich die Technologien stark weiterentwickelt, die die Diagnose und Behandlung verbessern. Auch in der Podiatrie sind die Darstellungsmethoden wie zum Beispiel NMR sehr wichtig, die Untersuchung der Bewegung, des Drucks auf die Sohlen wurde verbessert, es gibt 3D Scanner und viele weitere Methoden. Thermoplastische Materialien wurden erfunden, aus denen individuelle Innensohlen hergestellt werden, orthopädische Einlagen werden mit Hilfe von 3D Fräsen hergestellt u.Ä.
Wie kommt ein Arzt, der Neurologie studiert zur Podiatrie, also zur komplexen Fußpflege? Was haben diese Gebiete Ihrer Meinung nach gemeinsam? Wie nutzen Sie die Neurologie in der Podiatrie?
Die Neurologie sieht den Menschen sehr komplex. Beide Gebiete ergänzen sich gegenseitig wunderbar. Bei einem Bandscheibenvorfall kann der Neurologe eine qualitativ hochwertige Diagnose stellen und zusammen mit der Rehabilitation eine konservative Behandlung beginnen. Wenn die Behandlung nicht erfolgreich ist, kommt der Neurochirurg ins Spiel, der das Problem richten kann. Keiner der Beiden forscht jedoch nach, warum der Bandscheibenvorfall links und nicht recht vorgefallen ist. Der Podiater sieht sich an wie die Person steht, wie sie geht, wo ihr Schwerpunkt liegt, ob sie keinen kürzeren Fuß hat, ob sie nicht nach einem Knöchelbruch, einer Knieoperation oder aufgrund einer angeborenen Hüftfehlstellung schlecht geht. Mit Schuhwerk, individuellen (nicht jedoch orthopädischen) Einlagen mit zugehöriger Korrektion und Rehabilitationsmethoden sorgt er für eine symmetrische Stellung, er kann pathologisch falsche Gangarten korrigieren und dadurch auch die Beschwerden im Bereich der Lendenwirbel lindern. Es gibt viele solcher Fälle.
Was sehen Sie als Ihren größten beruflichen Erfolg?
Das ich vor 28 Jahren die Idee hatte mich mit der Podiatrie zu beschäftigen, dass es gelungen ist 2001 die Tschechische podiatrische Gesellschaft zu gründen, die für Fachleute da ist, die sich mit der Podiatrie beschäftigen. Weiter sehen ich es auch als Erfolg an, dass ich im Rahmen meiner privaten Kurse ungefähr 1200 an der Podiatrie Interessierte aus der Tschechischen Republik und der Slowakei schulen konnte und dass es mir gelungen ist in Hradec Králové eine Podiatrische Klinik aufzubauen, die auch von Menschen aus dem Ausland aufgesucht wird.
Vom 10. - 11. 6. findet der 11. Jahrgang des MEDsport Symposiums statt, dessen stolzer Partner Pro-nožky.cz ist. Auf was können sich die Teilnehmer dieses Jahr freuen?
Normal veranstalten wir das Symposium als Triennale, aber wegen Covid treffen wir uns erst nach 5 Jahren! Ziel ist es praktisch alles zu zeigen, was sich in diesem Zeitraum im Bereich der Podiatrie und in verwandten Bereichen getan hat, die sich mit der Behandlung von Füßen beschäftigen. Der Freitag der 10. 6. ist der Diagnostik, Schuhen, der Ortotik und praktischen Beispielen gewidmet. Hauptvortragender wird der ausgezeichnete deutsche Fachmann für diese Problematik Robert Haimerl sein. Der englische Vortrag wird in die tschechische Sprache übersetzt. Am Samstag den 11. 6. finden den ganzen Tag Vorträge aus verschiedenen Bereichen der Medizin über den Fuß statt. Das gesamte Programm und weitere Informationen finden Sie auf Facebook (MEDsport sympozium) oder auf www.medsport.cz
Teil der Veranstaltung sind auch Ausstellungen von Firmen, die sich mit der Problematik der Füße beschäftigen, am Abend gibt es eine Theatervorstellung im Theater Drak (Bílý tesák) mit darauffolgendem gesellschaftlichem Abend.
Was war der Impuls für eine solche Veranstaltung? Was ist das Ziel des MEDsport Symposiums?
Heuer findet bereits der elfte Jahrgang statt. Zuerst war das MEDsport Symposium für Sportärzte, Physiotherapeuten, Masseure und weitere an der Sportproblematik interessierte Personen bestimmt. Seit dem 5. Jahrgang (2000) haben wir die Veranstaltung auf Füße und den zu dieser Zeit entstehenden Fachbereich der Podiatrie ausgerichtet. Wir wollten immer, dass die Vorträge praktisch sind und die Möglichkeiten der Podiatrie und neue Dinge vorstellen, die aus podiatrisch hochentwickelten Ländern zu uns gekommen sind. Wir haben auch die Tradition des angenehmen Treffens von Fachleuten „für Füße“ in der angenehmen Umgebung des Luxushotels Tereziánský Dvůr eingeführt. Auch die abschließende Tombola ist schon berühmt. Dieses Jahr sind wir schon gänzlich ausgelastet, aber für verspätete Interessenten können wir noch einige Stühle dazu stellen.
Haben Sie Fußausrichtungssocken von uns. Haben Sie schon Erfahrungen gesammelt?
Die Podiatrische Klinik hat Fußausrichtungssocken angeschafft und empfiehlt diese auch. Ich persönlich trage die Socken nicht, aber meine Frau, die sehr oft Gesellschaftsschuhe trägt, mag die Fußausrichtungssocken sehr, da sie Ihr dabei helfen sich zu entspannen. Ähnlich ist die Situation bei unseren überwiegend weiblichen Patienten.
Wie werden die Fußausrichtungssocken von Ihren Patienten bewertet? Empfehlen Sie die Fußausrichtungssocken als Teil der Behandlung oder eher als Prävention für gesunde Füße? Sie können ruhig konkrete Beispiele anführen.
Beides. Insbesondere bei Frauen, die Gesellschaftsschuhe tragen, handelt es sich um eine ausgezeichnete Prävention. Bei Patienten, die verschiedene Schmerzen in den Zehen, dem Vorfuß oder Mittelfuß haben, setzen wir die Fußausrichtungssocken mit großem Erfolg als Behandlungsmittel ein. Wichtig sind auch praktische Ratschläge, wie man die Fußausrichtungssocken verwenden sollte und ein Feedback, das wir nach der Kontrolluntersuchung erhalten.